In den Kampfkünsten hat die Zarei eine tiefere Bedeutung als nur die Begrüßung vor einem Kampf oder Training. Getreu dem Motto „Alles beginnt und endet mit einer Verbeugung“ ist die Beherrschung der korrekten Etikette in den Kampfkünsten von größter Wichtigkeit und eines der Merkmale, die sie von anderen Sportarten unterscheiden.

Dieser Artikel erklärt den „Zarei“ (sitzende Verbeugung), der nur wenigen bekannt ist, die sich mit Kampfkunst oder japanischer Etikette beschäftigt haben. Er enthält eine Übersicht, wichtige Hinweise, die korrekte Sitzhaltung im Seiza sowie Tipps, wie man im Seiza sitzen kann, ohne zu ermüden.

Was ist "zarei"?

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Zunächst erklären wir, was Zarei ist, geben einen Überblick über die verschiedenen Arten und sind allgemein bekannt.

Was ist Zarei?

Ein Zarei ist eine Verbeugung im Sitzen. Nicht nur in Amerika oder Europa, wo es keine Kultur des Grußes im Sitzen gibt, sondern auch im modernen Japan sind wahrscheinlich viele Menschen mit anderen Benimmregeln als der stehenden Verbeugung nicht sehr vertraut.

Obwohl sitzende Verbeugungen im Rahmen der Teezeremonie oder in Benimmkursen erlernt werden können, ist es oft schwierig, die korrekte Ausführung zu beherrschen, wenn man mit Kampfsportarten wie Judo oder Kendo nicht vertraut ist. Stehende Verbeugungen sind ebenfalls Bestandteil der Kampfsportarten, und obwohl es je nach Schule und Kampfsportart kleinere Unterschiede gibt, wird eine sitzende Verbeugung in der Regel dem Gegenüber zugewandt ausgeführt, beispielsweise dem Lehrer oder dem Gegner im Wettkampf.

Wichtig ist dabei, es nicht einfach als „Da sitzen und sich verbeugen“ zu betrachten, sondern es mit Aufrichtigkeit zu tun, um dem anderen Respekt zu erweisen.

Die Bedeutung der Verbeugung ändert sich je nach Winkel Ihres Oberkörpers.

Bei einer stehenden Risurei ändert sich der Grad des Respekts je nach Verbeugungswinkel, und dasselbe gilt für eine Zarei. Eine typische Zarei lässt sich in drei Typen unterteilen, je nachdem, in welchem Winkel man den Oberkörper aus der Seiza-Position neigt.

・Tiefeste Schleife

Die tiefste Verbeugung gilt als die höflichste aller sitzenden Verbeugungen. Sie erfolgt, indem man das Gesicht etwa 5 cm vom Boden absenkt.

・Normaler Bogen

Dies ist eine gängige Methode des Zarei, bei der man das Gesicht etwa 30 cm vom Boden absenkt.

・Flache Zeremonie

Die flache Verbeugung verwendet man, wenn man jemandem begegnet oder wenn man schnell zum nächsten Schritt übergehen muss. Beugen Sie Ihren Oberkörper dabei in einem Winkel von etwa 30 Grad zum Boden.

Es ist selbstverständlich, sich vor Lehrern, respektierten Personen und Vorgesetzten höflich zu verbeugen. Doch wenn man wiederholt die tiefste Verbeugung macht oder bei jeder kleinen Bewegung mit einer tiefen oder normalen Verbeugung antwortet, kann dies mitunter übertrieben wirken. Genau wie bei stehenden Verbeugungen ist es auch bei sitzenden Verbeugungen wichtig, die angemessene Technik je nach Situation und Beziehung zu wählen.

Wie man Zarei in Kampfsportarten wie Karate und Judo ausführt und worauf man achten sollte

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Nachdem Sie nun die Grundlagen von Zarei verstanden haben, erklären wir Ihnen, wie man Zarei in den Kampfkünsten anwendet.

Benehmen vor und nach dem aufrechten Sitzen

Da Zarei im Sitzen (Seiza) ausgeführt wird, ist es wichtig, die korrekte Etikette vor und nach dem Sitzen zu kennen. In allen Kampfkünsten setzt man sich beim Sitzen in Seiza zuerst auf den linken Fuß. Beim Aufstehen aus Seiza beginnt man üblicherweise mit dem rechten Fuß.

Zusätzlich nimmt man vor und nach dem Sitzen im Seiza die sogenannte Kiza-Haltung ein, bevor man beide Knie auf die Tatami oder den Boden setzt. Kiza bedeutet, dass man sich nicht sofort hinsetzt, sondern das Gesäß auf den Fersen ruht. Beim Aufstehen und Hinsetzen sollte man fließend von der Kiza-Haltung in die nächste Bewegung übergehen. Dabei ist es wichtig, den Boden oder die Tatami nicht mit den Händen zu berühren.

Der Grund, warum man beim Seiza-Sitz zuerst den linken Fuß aufsetzt, liegt darin, dass Samurai früher ihre Schwerter an der linken Hüfte trugen. Diese Etikette ermöglichte es ihnen, jederzeit griffbereit zu sein. Das Abheben der Hände vom Boden verhindert zudem, dass Lücken entstehen. Wenn man die Bedeutung dieser Etikette versteht, kann man sie sich leichter merken.

Obwohl es je nach Art und Stil der Kampfkunst Unterschiede gibt, folgt die Methode des Zarei im Allgemeinen den folgenden Schritten.

Stellen Sie sich zunächst aufrecht hin, halten Sie den Rücken gerade und platzieren Sie beide Hände vor Ihren Knien. Beginnen Sie mit der linken Hand und setzen Sie die Fingerspitzen beider Hände auf den Boden. Führen Sie die Fingerspitzen dabei nach innen, um das Kanji-Zeichen für „acht“ zu formen.

Beugen Sie nun Ihren Oberkörper zum Boden und nehmen Sie eine Verbeugungsposition ein. Schauen Sie dabei zunächst die Person direkt an, vor der Sie sich verbeugen. Achten Sie darauf, dass Ihr Blick sich beim Beugen des Oberkörpers automatisch nach unten wendet.

Wenn Sie die Zarei beendet haben und Ihren Oberkörper aufrichten, lassen Sie Ihre rechte Hand sanft los und legen Sie beide Hände zurück in Ihren Schoß. Achten Sie dabei darauf, Ihren Blick ganz natürlich auf die andere Person zu richten.

Tipps für eine aufrechte Sitzhaltung, um Taubheitsgefühle zu vermeiden

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Die Seiza-Haltung, die man beim Zarei einnimmt, kann leicht zu Taubheitsgefühlen in den Beinen führen, wenn man sie nicht gewohnt ist. Hier sind einige Tipps, wie man richtig in Seiza sitzt, um Taubheitsgefühle in den Beinen zu vermeiden und beim Aufstehen nicht unsicher zu werden.

Schwerpunkt leicht nach vorne verlagert

Wenn Sie aufrecht sitzen, verlagern Sie Ihren Schwerpunkt leicht nach vorn, anstatt ihn vollständig auf den Fußsohlen abzustützen. Dadurch wird die Belastung der Fußrücken reduziert und das Risiko von Taubheitsgefühlen verringert.

Lege deine großen Zehen zusammen

Wenn Sie in der Seiza-Position sitzen, kann das Spreizen der Fersen und das Überlappen der großen Zehen die Belastung des Körperschwerpunkts verringern. Achten Sie dabei darauf, die großen Zehen nur leicht zu überlappen, da ein zu starkes Überlappen Taubheitsgefühle verursachen kann. Manchmal können beim Überlappen der großen Zehen Krämpfe in den Beinen auftreten; üben Sie dies daher am besten vorher.

Öffne deine Kniescheiben leicht.

Es ist außerdem ratsam, mit leicht gespreizten Kniescheiben zu sitzen, anstatt sie zu nah beieinander zu bringen. Frauen sitzen zwar in Seiza-Position mit aneinanderliegenden Kniescheiben, aber es genügt, sie leicht auseinander zu halten, ohne sie zu weit auseinander zu platzieren (Männer sitzen in Seiza-Position mit gespreizten Kniescheiben, daher ist der Abstand von Natur aus gegeben).

Neben den oben genannten Punkten ist es wichtig, regelmäßig im Seiza-Sitz zu sitzen und sich an diese Haltung zu gewöhnen. Durch die Gewöhnung an den Seiza-Sitz werden Sie den Trick zur Linderung von Taubheitsgefühlen in den Beinen leichter erlernen und längere Zeit sitzen können.

Zusammenfassung

武道での座礼の方法。痺れにくい正座の方法もあわせて解説_サブ4.jpgEin Zarei ist eine Verbeugung im Sitzen auf dem Boden oder einer Tatami-Matte. Sie drückt den Geist des Bushido und die Höflichkeit gegenüber dem Gegner aus und gehört zu den wichtigen Etikette-Techniken in den Kampfkünsten, in denen Höflichkeit einen hohen Stellenwert hat. Die Etikette des Zarei ist detailliert und umfasst Regeln für alles, vom Übergang vom Stehen zum Sitzen über den Winkel der Verbeugung bis hin zur Rückkehr in die Ausgangsposition. Sie variiert je nach Kampfkunstschule. Da die Verbeugung im Sitzen ausgeführt wird, ist es wichtig, eine Sitzposition einzunehmen, die kein Taubheitsgefühl in den Beinen verursacht.

Dieser Artikel wurde von KARUTA teilweise aus einem ursprünglich auf „Nihongo Biyori“ veröffentlichten Artikel neu bearbeitet.
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